Mitternacht, du liegst im Bett, bist völlig erledigt und weißt eigentlich gar nicht so recht warum. Klar, weil dein Tag immer sehr anstrengend ist. Aber warum? Ja, weil ich … machen muss.
Heute kümmern wir uns um das: … und nutzen dazu eine übersichtliche Kraftfeldanalyse.
Wofür stehen die Pünktchen? Was musst du eigentlich jeden Tag? Was musst du eigentlich nicht und machst es trotzdem? Was gibt dir Energie, was raubt dir diese wieder?
Die Kraftfeldanalyse wurde von dem Psychologen Kurt Lewin entwickelt und wird heute in verschiedenen Bereichen zur Analyse der treibenden und rückhaltenden Faktoren in den jeweiligen Situationen genutzt.
Meistens geht es darum, ein Problem zu lösen. Überraschung!
Durch diese Analyse kann man auf verschiedene Arten die Situation anschaulich darstellen, um so einen besseren Überblick über das Problem und eine mögliche Problemlösung zu bekommen.
Cooles Tool.
In meiner Form der Kraftfeldanalyse geht es darum, die Energieräuber und die Energiegeber deines Alltags zu enttarnen.
Sie hilft dir, das sichtbar zu machen, was du schon fühlst, aber nicht weißt warum.
Sherlock Holmes im eigenen Leben sozusagen!
Besonders hochsensible Menschen sollten wissen, wie sie in ihre Kraft kommen und was Ihnen Kraft raubt. Aber auch Menschen mit einem dickeren Fell können daraus positiven Nutzen ziehen. Denn auch wenn du nicht nach einem anstrengenden Tag zusammenbrichst, kann es nicht schaden, die Energiespeicher zu füllen. Man weiß ja nie, stimmt´s?
Schaue deinen Energieräubern in die Augen
Alles was du brauchst ist eine Liste, einen Stift und Zeit und Ruhe für dich!
Ich habe für dich eine Liste dazu entwickelt. >>>Hier gehts zur Liste
Schritt 1:
Wie sieht dein Tag aus?
Gehe Schritt für Schritt durch deinen (Durchschitts)Tag und schreibe die Dinge auf, die du tust. Am einfachsten ist es chronologisch.
Beispiel: Schlafen, Aufwachen (mit Wecker?), Frühstück, Zeit im Bad, U-bahn zur Arbeit, Einkaufen, …. bis „Schlafen“
Dies sind deine einzelnen Stationen. Dinge, die sich meist wiederholen.
Nutze dafür diese Felder auf der Liste:
– _____________________________________________________
Schritt 2:
Bewerten
Eigentlich mag ich das Wort nicht, zumindest nicht im Zusammenhang mit dem eigenen Leben.
Das klingt immer so sehr nach Winner oder Looser. Aber in diesem Fall hilft es dir, dein Energielevel einzuordnen.
Wie viel Energie raubt die dir Tätigkeit, wie viel gibt sie dir.
Die Skala:
-3, -2, -1, 0, +1, +2, +3
Diesen Wert trägst du für jede Station in das Bewertungsfeld der „Ist“ Spalte ein.
Versuche wirklich nur nach + oder – Energie zu bewerten. Nicht danach, was dir Spaß macht und was nicht.
Eine durchzechte Nacht ist vielleicht super fetzig, aber mal ehrlich – wie fetzig fühlst du dich am nächsten Tag?
Schritt 3:
Bilanz und mögliche Alternativen
Schau dir jede Station noch einmal an, besonders die, mit einem – vor der Zahl.
Kannst du etwas daran ändern?
Was ist es genau, was dir in dieser Situation Kraft raubt?
Was musst du tun, um dein Energielevel zu verändern?
Wo sind deine Stellschrauben?
Was kannst du loslassen, delegieren oder etablieren?
Schritt 4:
Alternativen und Neu bewerten
Wenn du die Veränderungen umsetzt, dich von deinen Energieräubern trennst, wie sieht dann dein Tag aus?
Trage deine möglichen Alternativen in das Feld unter dem jeweiligen Punkt ein
* ____________________________________________________________
Welche Bewertung kannst du jetzt vergeben?
Diese trägst du im Bewertungsfeld „Könnte“ ein
That´s it!
Ganz unten kannst du deine Gesamtbewertung zusammen zählen.
Spätestens jetzt sollte dir auffallen, wie sich die Gesamtenergie an einem Tag verändert, wenn du einzelne Aktivitäten an deine Bedürfnisse anpasst.
Achtung: es winkt ein energiereicher Tag! Jeden Morgen!
Ergänze auf deiner Liste auch Gedanken, die immer wieder kehren oder besondere Umstände, die dauerhaft präsent sind (wenn es welche gibt).
Eine Erkrankung, Todesfall, Behördenkrams, …
Dinge, an denen du in diesem Moment aus eigener Kraft nichts ändern kannst.
So kannst du wirklich sichtbar machen, was dich jetzt gerade umgibt, womit du dich auseinandersetzen musst.
Denn auch wenn du in diesem Moment vielleicht nichts daran ändern kannst, sie sind da und kosten dich Kraft.
Umso wichtiger ist es, in dieser Zeit um Energieräuber einen großen Bogen zu machen.
Beispiele für mögliche Veränderungen
Dein Frühstück bekommt eine -3, weil du dich jeden Morgen über eine mimosenhafte Kaffeemaschine ärgerst? Es ist also nicht das ganze Frühstück doof, sondern eigentlich nur dieser eine Nervtöter!
– Kauf dir eine neue Maschine oder trinke morgens Tee und den Kaffee später im Café. Und siehe da, das Frühstück bekommt vielleicht eine +2.
Dein Mittagessen bekommt immer eine -2?
Was isst du, wann isst du? Was kannst du ändern?
Statt Schnitzel mit Pommes Mayo vielleicht lieber was Leichtes?
Statt vor der Glotze am Abend einzuschlafen, würde es dir mit einer gemütlichen Abendroutine mit einem kleinen Spaziergang oder einem netten Buch vielleicht besser gehen? Dann tu das!
Dein Weg zur Arbeit bekommt eine -3, weil du grundsätzlich im Stau stehst. Auf der Hin- und Rückfahrt. Hast du die Möglichkeit das zu ändern? U-bahn, Mitfahrgelegenheit?
Schritt für Schritt
So, du hast meinen Artikel gelesen, es leuchtet dir auch (hoffentlich) alles ein, aber naja… trotzdem bleibt dann alles irgendwie beim Alten. Kenn ich. Ist aber schade.
Was hält uns ab? Trägheit, Gewohnheit, Ängste, …
Diese Hindernisse zu überwinden, wird dir vielleicht nicht sofort gelingen. Das ist ok!! Jede Veränderung braucht Zeit und gelingt dauerhaft nur Schritt für Schritt. Der erste Schritt beginnt erstmal damit, dass du Lust drauf hast, dir deinen Tag mal anzuschauen. Nur mal gucken, du musst ja noch nichts verändern.
Sehe es spielerisch. Einmal Sherlock Holmes sein…
Mach dir damit keinen zusätzlichen Stress.
Versuche doch mal eine Woche eine Alternative auszuprobieren. Gedanken wie, dann muss ich ja für immer … und ich darf dann nie wieder… etc. haben hier erstmal keinen Platz. Darum gehts nicht.
Deine Alternativen zu kennen und umzusetzen heißt nicht, dass alles andere nun verboten ist. Doch du kannst jetzt besser einschätzen was es mit dir macht. Und dann eventuell den nächsten Tag mit energiegebenden Dingen füllen.
Veränderung braucht Zeit. Besonders dann, wenn der Leidensdruck noch irgendwie erträglich ist. Sooooo schlimm ist es ja gar nicht, aber auch nicht sooooo gut oder? Wär das nicht geiler?
♥
Ich bin doch so gespannt, ob du mit deiner Kraftfeldanalyse zurecht kommst. Lass es mich in den Kommentaren hier unten wissen!
Ich freu mich drauf!
Was dir sonst noch Kraft gibt:
Warum du deine Freude ausleben solltest
Teile dein Freude
Das große Glück. Versuchs mal mit dem kleinen.