Erinnerst du dich an meinen Beitrag „Teile deine Freude“?
Es ging um die Psychologie des Savoring (des Auskostens) von Fred Bryant. Na….zur Sicherheit hier nochmal nachgucken?!
Eine der zehn Denk- und Verhaltensweisen, mit denen wir das Positive intensivieren und vertiefen können, habe ich euch bereits ans Herz gelegt. Hast du es schon ausprobiert?
Eine weitere dieser Verhaltensweisen knüpft da wunderbar an.
Heute gehen wir noch einen Schritt weiter. Uijuijuiiii, Spannung steigt!
Die Freude ausleben
Lachen, Tanzen, Arme hochreißen, in die Luft springen, laute Jeah´s und Juchhu´s, klatschen, singen, Purzelbaum… egal welchen Impuls dir dein Körper gibt: Lass es raus! So lang und so laut du möchtest – no limits!
Es geht darum, die Freude auch körperlich auszudrücken. Dadurch verstärken wir das aktuelle positive Gefühl und vertiefen die Erinnerung daran.
Glaubst du nicht? Drehen wir doch die Situation mal um. Da machen sich nämlich die körperlichen Reaktionen leider ziemlich selbstständig.
Körperliche Reaktionen nach schlechter Nachricht
Du bekommst eine schlechte Nachricht. Ohne deine bewusste Steuerung fallen die Schultern nach vorne, deine Mundwinkel nach unten, dein Blick senkt sich und zieht auch deinen Kopf nach vorne. Lineal angelegt: jawoll – eine wunderbare, abfallende Diagonale Richtung Boden.
Und diesen Tag (bei negativen Nachrichten ist es immer gleich der ganze Tag – mindestens) speichern wir nun als ganz furchtbar und schrecklich ab. Am nächsten Tag tut der Nacken weh, der Magen krampft…
(und ich urteile hiermit nicht. Wenn es tatsächlich eine wirklich schlechte Nachricht zu verarbeiten gibt, hast du meine volle Anteilnahme, scheiß auf die Schultern.)
Nur die Geschichte mit der Mücke und dem Elefanten kommt sicher jedem von uns bekannt vor.
Freude körperlich auszudrücken fällt gar nicht so leicht
Denn obwohl der körperliche Impuls bei den meisten von uns da ist, schaltet sich der Kopf ein und dann das Jubeln aus.
Was denken wohl die Anderen? Albern, unreif, blödsinnig. Das macht man doch nicht! Ist ja peinlich! Dann gucken ja alle!
(Vergleiche: Männer beim Fussball gucken! Herz ist an, Kopf ist aus)
Aber diese Gedanken werden wir ab heute verbannen!
Mit jedem lauten JEAH wird es leichter. Stück für Stück, bis sich irgendwann ein Arm in die Luft streckt, dann zwei und du irgendwann komplett abhebst (körperlich).
Es ist einfach zu schade, wenn der körperliche Ausdruck deiner Freude unterdrückt wird. Und noch schlimmer, wenn vermeintliche Benimmregeln unserer Gesellschaft der Grund dazu sind. Also, bei aller Liebe, da hört es nun aber wirklich auf!
Außerdem leistest du so einen positiven Beitrag zur allgemeinen körperlichen und seelischen Gesundheit. Denn: kennst du das nicht? Wenn du eine Situation beobachtest, in der sich jemand richtig ausgiebig freut, tanzt und lacht. Bewegen sich da nicht auch ganz automatisch deine Mundwinkel nach oben?
Emotionen raus lassen!
In dieser Hinsicht können wir uns ruhig eine Scheibe von den Südländern abschneiden (oh jeeee… Vorurteile und so. Hab ich nicht. Punkt).
In diesem Fall geht es allerdings nur um die Freude. Wie man richtig Teller schmeißt, klären wir in einem anderen Artikel.
Es muss aber nicht gleich der wildeste, hemmungsloseste Freudentanz sein. Jeder so wie er kann und mag.
Meine Heimat ist die friesische Nordseeküste, wie du weißt. Mit einem beherzten „läuft“, hat man dort schon ordentlich Freude rausgelassen.
Heimaat, ik heff di leev!
Was tust du, wenn du nicht direkt einen körperlichen Impuls spürst? Wie z.B. die berühmte Beckerfaust (nicht mit dem Effenbergfinger zu verwechseln, obwohl das auch manchmal ein direkter Impuls sein kann)
Dann ist es so.
Möglicherweise schlummert da aber doch etwas, traut sich nur nicht.
Wenn du magst, begib dich auf die Suche
Kein MUSS, aber ein Versuch ist es wert!
Schließe die Augen. Spüre in deinen Körper und versuche dein Gefühl, deine Freude zu lokalisieren. Wo im Körper ist es am stärksten? Meist irgendwo in der Bauchgegend. Dann erlaube dem Gefühl, sich auszubreiten. Überall hin, bis in die Finger und Fußspitzen. Es kann sogar sein, dass das Gefühl eine Farbe bekommt. Das ist aber kein MUSS. Ich sage es nur, damit du dich nicht wunderst, wenn es passieren sollte. Du bist ganz ausgefüllt mit deiner Freude, mit diesem wunderbaren, starken, positiven Gefühl. Und es fließt noch mehr… vielleicht spürst du jetzt ein Bedürfnis deine Arme ganz weit aufzuziehen, damit die Freude mehr Platz bekommt.
Gib deinem Impuls nach, schau was passiert. Ohne zu bewerten.
„Sich freuen“ darf jeder nach seiner Façon. Aber bitte mit Herz und Körper.
Lass es raus! Lass die Freude raus!
♥