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Bucket List – ja, aber mit Gebrauchsanweisung!

Bucket List

Hach ja, die berühmte Bucket List… Kennste oder?
Die Bucket List ist deine persönliche Wunschliste ans Leben. Wobei es eher eine To-Do Liste fürs Leben ist. Aufgelistet werden Ziele, Wünsche, Pläne.     Alles, was du in deinem Leben noch machen möchtest, bevor du stirbst. 

To kick the bucket ist umgangsprachlich und bedeutet so viel wie, nunja, ins Gras beißen, den Löffel abgeben, abkratzen oder etwas pietätvoller – sterben.

Scheiß Thema, aber Moment: hier gehts ja ums Leben. Und um das richtig und to the fullest auszukosten, muss man sich eben auch bewusst sein, dass der ganze Spaß irgendwann ein Ende hat. Denn wir sind ja schließlich keine Wurst…(den konnte ich mir einfach nicht verkneifen)

Bucket List also…: es gibt keine Grenzen, keine Einschränkungen, alles ist möglich, die Welt öffnet dir alle Türen, zumindest auf deiner Liste.

Vom Erlernen einer neuen Sprache, über einen Backpacking Trip durch Asien, einmal auf einer Bühne performen, einen Oldtimer fahren, Psychologie Studium machen, jeden Kontinent besuchen bis hin zum Fallschirmsprung.
Nichts geht mehr war gestern.

Dabei ist es egal ob 5, 50 oder 500 Dinge auf deiner Liste stehen.

 

Ich bin skeptisch
Sie sind überall: Die 50 Dinge, die du vor deinem 30. Geburtstag gemacht haben solltest, die 20 Orte, die du in wo-auch-immer gesehen haben musst, die 100 Dinge, die du gelernt haben musst…

Ich sehe diesen Hype um die Listen, die man abarbeiten soll, eher skeptisch. 

Klar, es ist definitiv cool, wenn man Träume und Wünsche, ja auch Ziele hat. Keine Frage!

Aber kann man die Highlights des eigenen Lebens wirklich planen?

Und was ist denn nun, wenn man nicht jeden Kontinent gesehen hat, noch nie etwas gemacht hat, vor dem man eine Schweineangst hat oder einfach eben keine 500 Punkte einer Bucket List abgearbeitet hat.
Ist/war das Leben dann nicht so wertvoll? Hätte man es besser machen sollen und können? Hat man alle Chancen verpasst? Hat man weniger intensiv gelebt? Ist das Glück an einem vorbei gerauscht? War/ist das Leben für den Eimer?

Schwierig…
Denn dein Traum muss doch nicht auch mein Traum sein.
Dein Leben nicht meins.

Für Ehepaar Meyer ist der Traum von einem Eigenheim in irgendein-schnuckeliger-möglicherweise-aber-auch-sehr-spießiger-Vorort-von-irgendwo der größte und einzige in ihrem Leben. Super.
Für dich vielleicht eher ein digitales Nomadenleben, ortsunabhängig arbeiten und dabei die ganze Welt bereisen und die 500 Punkte deiner Bucket List abarbeiten. Auch super.

Wenn du am Ende (also ganz am Ende…) glücklich und zufrieden bist, hast du doch alles richtig gemacht.

Früher waren es doch irgendwie 3 Dinge: Haus bauen, Kind zeugen, Baum pflanzen. As simple as that. Sehr bescheiden. Und vielleicht sogar ein bisschen entspannend. Oder stinklangweilig und überhaupt nicht ausreichend?

Fakt ist, die Welt steht uns offen, also müssen wir los.
Wenn die Pralinen doch auf dem Teller liegen, soll man sie doch bitteschön auch essen. Selbst wenn man eigentlich lieber eine Wurststulle mag.

 

Aber muss man denn alles wollen?

Wenn du in einer Phase deines Lebens steckst, in der du all deine Kraft brauchst, um deinen Alltag irgendwie auf die Reihe zu kriegen, wird dir so eine Liste möglicherweise nur vor Augen halten, was du sowieso niemals erreichen wirst (in deinen Augen). Folge: dein Leben kommt dir noch wertloser vor.

Es kann aber auch sein, dass es dich durchhalten und kämpfen lässt, weil du deine Träume ganz klar vor dir siehst. Etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt.

Dieser Eimer lässt sich eben nicht auf alle Menschen einfach überstülpen.

 

Ja zur Bucket List!
Aber mit Gebrauchsanweisung
Denn allein so eine Liste zu schreiben, kann unglaublich viel Spaß machen. Und nicht nur das. Es fördert deine Kreativität, deine Vorstellungskraft und öffnet deine Gedanken. Du bekommst einen tiefen Zugang zu dir und die Gelegenheit zu träumen. Und das allein kann wirklich wunderschön sein.
Hach…stell dir mal vor…

Es kann dich natürlich auch im positivsten Sinne antreiben. Dir einen Sinn im Leben geben. Dich täglich mit Freude aufstehen lassen, denn es liegen noch so viele tolle Dinge vor dir. Es lohnt sich, dieses Leben zu leben.

Es gab eine Zeit, da ich hätte mich eine Bucket List nur zusätzlich gestresst. Und mich unendlich traurig gemacht, schwarz auf weiß zu sehen, was ich für Träume habe, aber absolut keinen Glauben daran, dass ich auch nur einen davon erleben werde.
Also erstmal keine Wünsche und Ziele. Erstmal wieder in die Spur kommen. Wenn man so enttäuscht vom Leben ist, weil es einem immer wieder zwischen die Beine grätscht, kann man keine Bucket List schreiben.

Der nächste Schritt klang dann ungefähr so:
„ich hab noch kein Ziel, aber zumindest hab ich ein bisschen Bock auf nen Weg“.

Und jetzt? Naja, es gibt da schon was…

Ich weiß aber, dies sind Dinge, die saugeil wären. Wenn es aber nicht klappt, heisst es nicht, dass mein Leben für´n Arsch ist…

Das Schöne ist doch: wünschen darf man alles!

 

Gebrauchsanweisung:

√ Der Wert deines Lebens hängt nicht davon ab, wie viele Punkte einer Bucket List du abgearbeitet hast
√ Deine Bucket List sollte dich motivieren, nicht deprimieren
√ Vergleiche deine Liste nicht mit denen anderer. Als Inspiration ja, aber merke: es ist dein Leben, deine Wünsche, deine Träume
√ Wenn du eine Liste schreibst, dann versuche dich ganz frei zu machen. Dich schränkt nichts ein, du hast alle Möglichkeiten und die notwendigen Mittel. 
Du musst gar nichts. Aber du kannst, wenn du willst.
√ Verliere nicht den Blick für die kleinen, alltäglichen, wunderbaren Dinge, die dir begegnen (und vermutlich nicht auf deiner Liste stehen). Manchmal ist es eben auch das kleine Glück!
√ Du bist kein schlechter Mensch und führst kein schlechtes Leben, wenn du keine völlig abgefahrenden Ziele hast. Dich das Reisen nicht interessiert, oder du keine Yogalehrerausbildung machen möchtest. Nochmal: es ist dein Leben.

>>>Kurz:

Zieht es dich runter – lass es, keiner muss irgendetwas und schon gar nicht: eine Bucket List besitzen!

Spornt es dich an, lässt es dich aufblühen – na aber, her mit Zettel und Stift!

 

Wie schreibe ich meine Bucket List?
Stell dir vor, du hast alle Möglichkeiten, Zeit, Geld, mentale Stärke, körperliche Vorraussetzungen:
(wenn dir diese Vorstellung nicht gelingt, du aber trotzdem eine Liste machen möchtest, dann gestalte sie ruhig so realitätsnah wie du möchtest)

∞ Gibt es Länder, Städte, Plätze die du besuchen möchtest?
∞ Welche Erfahrungen möchtest du machen/fühlen? 
∞ Gibt es Veranstaltungen, wo du live dabei sein willst?
∞ Was möchtest du noch lernen?
∞ Möchtest du etwas Bestimmtes mit deinen Freunden, Familie erleben?
∞ Gibt es bestimmte Menschen, denen du mal begegnen möchtest?
∞ Welche persönlichen, beruflichen, finanziellen Ziele hast du?
∞ Wobei denkst du: boah, das will ich auch unbedingt mal machen?

Dies sind nur Beispielfragen, um deine Gedanken ein bißchen zu öffnen.
Denk aber dran: deine Bucket List, dein Leben!

 

Alternative?!
Die Liste von allem, was du in deinem Leben erreichen, sehen, erleben, fühlen möchtest, bis du in die Kiste springst (jetzt habe ich glaub ich alle Synonyme benutzt)

Das Leben…puh… im Bestfall eine ganz schön lange Zeitspanne. Genug Zeit also deine ganzen Ziele zu erreichen. Da kann schonmal ein ach-das-verschieben-wir-auf-morgen Gefühl aufkommen.
Eine neue Fremdsprache erlernen? Nun, das kannst du möglicherweise ja auch mit 60 noch, wozu also die Eile.
Das könnte allerdings dazu führen, dass dein Leben am Ende noch ganz schön in Stress ausartet. Deshalb mein Vorschlag:

Kleine Bucket List, ohne Bucket

Eine andere Möglichkeit, die ich sehr schön finde, ist eine Ziel-Liste für bestimmte Zeiträume zu schreiben.

Erstens muss man sich dann nicht den eigenen Tod vor Augen halten: was-ich-noch-alles-vor-hab-bevor-ich-sterbe-was-ich-aber-eigentlich-gar-nicht-will!

Und zweitens kann man konkrete Kurzzeitziele besser überblicken, Pläne schmieden, sich drauf freuen und nach dieser Zeit mit Herzchen in den Augen darauf zurückblicken.

Zum Beispiel:
Was möchtest du diesen Sommer erleben?
Segeln lernen, eine Nacht unter freiem Himmel schlafen, komplett ausflippen beim Open-Air-Konzert deiner Lieblingsband, …

 

Meine Meinung also: Bucket List ja – aber beobachte, was es mit dir macht! 

Ob du allerdings mit deiner Liste dein persönliches Glücksbarometer nach oben treiben kannst, kann dir keiner vorhersagen. Das weißt du nur, wenn du es tust. Aber ich würde mal vermuten, die Chancen stehen ganz gut. Wenn du wirklich jeden Moment auskostest (auch die, die nicht auf der Liste stehen) und nicht irgendwann allein das Abhaken der einzelnen Punkte zum Ziel wird.

Gestalte dein Leben so, wie du es willst.
Wenn du Wünsche, Ziele, Träume hast, dann los. Mach sie wahr!
Und wenn du keinen deiner Punkte abgearbeitet, äh nee…aberlebt hast, who cares…dann hattest du aber wenigstens Träume!

Hast du eine Bucket List? Ich bin ganz gespannt und gerne kannst du sie mit uns hier in den Kommentaren teilen!

 

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3 Kommentare

  1. Ulrike sagt

    Ich habe (ohne zu wissen, was eine Bucket List ist) tatsächliche eine geschrieben. Mit 13, 17 und 21. vor ein paar Wochen habe ich sie auf dem Dachboden in meiner Kindheit u Jugend-Erinnerungskiste gefunden.
    Sie unterscheiden sich etwas, die erste ist noch etwas utopisch (Farm in Australien), die zweite typisch Teenager-hochnäsig, die letzte schon sehr detailliert, was zB die Einrichtung u die Hochzeit angeht.
    Ich habe erst Tränen gelacht und dann mal verglichen.
    Die Kernaussage bei allen war : Traumhochzeit, mind 3 Kinder, schönes Haus mit Garten, glücklich sein, meinen Kindern die gleiche schöne und unbeschwerte Kindheit ermöglichen, wie ich sie hatte, wieder nach Malta reisen (Klassenfahrt 12. Jahrgang, hat mich damals sehr berührt, diese Insel), Tiere haben und ein Buch schreiben.

    Jetzt bin ich 34, hatte meine Traumhochzeit (allerdings mit dem falschen Mann), noch eine Hochzeit, habe 4 wunderbare Töchter, wir leben in einem alten charmanten Haus in einem 3-Seit-Hof (zur Miete), haben einen tollen Garten,eine Katze und wollen uns demnächst Zwerghühner anschaffen, wir sind glücklich, unbeschwert und ich liste gerade unsere Kofferinhalte auf, die wir in 2 Wochen für unseren ersten Ganz-allein-Familien-Urlaub auf Malta brauchen.
    Nur das mit dem Buch steht noch aus…..

    • Marlene

      Hallo liebe Ulrike, das ist ja toll und total spannend. Das schöne ist ja, dass das Leben und somit auch wir die Möglichkeit haben uns zu verändern. Oder eben auch konstant mit unseren Wünschen und Träumen verbunden sind!
      Ganz-allein-Familien-Urlaub klingt wunderbar!
      Und das Buch? Wer weiß… 😉
      Herzlichst, Marlene

  2. Pingback: Zündstoff der Woche #41

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