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Worin bist du der Champ? Suche und finde deine Stärken

Stärken stärken

Du kannst mir wie aus der Pistole geschossen mindestens 5 Dinge nennen, die du deiner Meinung nach nicht oder zumindest nicht gut kannst?
Wenn du ein Lob bekommst, bist du leicht beschämt und denkst (oder schlimmer noch, sagst) „ach, das ist doch nicht der Rede wert, das kann doch jeder“Die Siegerfaust kennst du nur aus dem Fernsehen?

Dann ist es dringend Zeit deine Stärken zu entdecken.

Gerade wenn du zu den hochsensiblen Menschen gehörst, solltest du dir deiner Stärken bewusst sein. Denn es gibt eine ganze Menge. Das schafft Selbstvertrauen. Denn erst einmal sind uns die Dinge bewusst, die wir nicht so einfach können, die schwierig und anstrengend für uns sind, die anders sind. Aber es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Versprochen!

Ich zeige dir, wie du deine Stärken kennenlernst, sie pflegst und optimal einsetzen kannst.

Bereit? Bereit!
Stell dir vor, du sitzt in einem Bewerbungsgespräch – jaaaa, auf dieses Klischee hast du gewartet, was?! Aber diesmal ist es anders. Du sitzt mit dir selbst in einem Bewerbungsgespräch. Und du bist die verständnisvollste, liebste, herzlichste, entspannteste Chefin (oder alles in männlich) der Welt. Und anstelle eines Jobs, bewirbst du dich um ein erfülltes, glückliches Leben voller Selbstvertrauen. Denn es geht dabei nicht nur um deine Stärken, die du in deinem Job einsetzen kannst. Alles zählt. Auch Dinge, die du vielleicht als „normal“ ansiehst. Deine Selbstzweifel müssen draußen warten. Du bist jetzt stark, selbstbewusst und wunderbar und kannst das auch zeigen.

Und jetzt legst du einfach mal los. Licht aus, Spot an: Meine Stärken
ähhhmm……………….öhhh……….
…………..also…..

Na und? Nichts? Ich habe das Gefühl, als wäre da ein unangenehmes Schweigen. Das ist ganz normal. Nicht gut, aber normal. Denn es gibt einige fiese (körpereigene) Kollegen, die uns davon abhalten, unseren Chef zu beeindrucken. Merke: wir sind Chef!

Was dich davon abhält, deine eigenen Stärken zu erkennen und zu zeigen

Zu hohe Ansprüche an dich selbst (oft auch an andere)
Du vergleichst dich (ständig) mit anderen
Du hast ein falsches Selbstbild
Kleines, ganz kleines Selbstbewusstsein
Dein Perfektionismus
Geringe Wertschätzung deiner Fähigkeiten (oft auch die anderer)
Selbstsabotage statt konstruktiver Selbstkritik
Keine große Klappe (ja genau – die kann manchmal helfen. Fake it till you make it)

Das ein oder andere dürfte dir bekannt vorkommen…

Wie begegne ich meinen Stärken? 

Schreibe ein Reflexions(tage)buch
Nimm dir jeden Abend einige Minuten Zeit, um zu reflektieren und zu überlegen, wo du heute deine Stärken gezeigt und genutzt hast. 
Vielleicht hast du einem konfliktbeladenen Gespräch eine positive Wendung geben können
Oder du hast alle Termine pünktlich einhalten können, super Zeitmanagement
Du hast gespürt, dass deinem Partner etwas schwer auf der Seele liegt und hast ihm eine herzliche Umarmung gegeben, bevor er etwas davon erzählt hat

Der Schlüssel liegt hier in deiner eigenen positiven Wertschätzung. Halte dich nicht mit sabotierenden Gedanken auf (das war doch nix dolles, das hätte jeder gemacht, dass das geklappt hat war Zufall/Glück….)

 

Frag deine Freunde, Familie oder Kollegen
Diesen Tipp umzusetzen kostet eventuell etwas Überwindung. Denn wenn du zu den Menschen gehörst, denen ihre Stärken nicht unmittelbar bewusst sind, bist du auch eher nicht der Mensch der so einfach fragt: „was findet ihr an mir toll?“ Aber wieso eigentlich nicht?! Denn all diese Menschen sind ja gerne mit dir zusammen, das hat sicherlich Gründe. Frag sie. Du wirst überrascht sein!

 

Beobachte dich in Bezug auf das Verhalten anderer
Gedanken wie: „Junge, junge, das ist doch wirklich nicht so schwer“, zeigen dir vermutlich, dass dies zu wuppen, eine deiner Stärken ist.
Beobachte dich selbst im Umgang mit anderen Menschen. Was nervt dich, was dauert dir zu lang, was kannst du besser (zumindest gedanklich). Dann prüfe, ob dies Dinge sind die tatsächlich zu deinen Stärken gehören. Oder Dinge, mit denen du auch Schwierigkeiten hast, die dir durch das Verhalten anderer vor Augen geführt werden.

 

Was geht dir leicht von der Hand
Bestimmt zeigst du jeden Tag deine Stärken. Nur sind sie dir nicht als solche bewusst. Nimm dir also vor, dich einen Tag lang bewusst zu beobachten. Klingt ein bisschen gruselig. Aber du wirst sehen, was du alles tust und kannst. Dinge, die du gut kannst, die dir eben leicht von der Hand gehen, bleiben dir kaum im Bewusstsein. Dinge, die dir schwer fallen dagegen umso mehr. Nimm also nicht alles was du tust und gibst als selbstverständlich an. Und es ist nicht verboten auch mal (zu dir) zu sagen: „ey, das hab ich echt richtig gut gemacht. Das kann ich einfach. Darin bin ich der Champ!“

 

Ein nackter Mensch
Wohooooo…now we are talking…ähm ja. Stell dir vor, du bist vollkommen nackt. Geistig und seelisch. Du besitzt keine Fähigkeiten. Dann fange an dir Fähigkeiten „anzuziehen“, die du besitzt. Fange klein an, alles zählt, ALLES. Sprechen, gehen, atmen, sehen, riechen, lachen….du verstehst. All dies sind Dinge, die du kannst. Toll! Ja, andere Menschen können das auch, auch toll! 
Es geht also wieder darum, erstmal die kleinen Dinge wahrzunehmen um auf diesem Weg an die Dinge zu gelangen, die du wirklich wirklich toll machst und sich als deine Stärken zeigen!
In meiner Kindheit gab es lustige Anziehpuppen zum Ausschneiden. Kennst du die noch? So stelle ich mir das „Fähigkeiten anziehen“ vor.

 

Dann schreibe deine Liste

ich kann …
ich kann gut kochen
ich kann gut zuhören
ich kann gut singenaufräumen, Ausflüge planen, Termine organisieren, Waffeln backen (in dem Fall bitte mal vorbeikommen), anderen Mut machen, angeln, tanzen, Kinder bespaßen, Ruhe bewahren, …

Schreibe alles auf. Selbst die kleinen Dinge, die dir vielleicht banal erscheinen mögen.
Lass dich nicht von Gedanken abhalten wie: das kann doch jeder, das ist doch nichts besonderes…Das spielt keine Rolle und ist vermutlich auch nicht wahr. Und wenn schon, jeder interessiert erstmal nicht. Es geht um dich.
Und ja, vielleicht sind manche Dinge banal, aber sie helfen dir, dich zu beobachten und dich selbst für kleine Dinge wertzuschätzen.

 

Und was ist mit den Schwächen?

Natürlich sollten wir uns auch unserer Schwächen bewusst sein. Aber nicht um uns darauf auszuruhen „Kann ich nicht, mach ich nicht“ oder uns damit runterzuziehen „Kann ich nicht, ich bin so unfähig“.
Die eigenen Schwächen zu kennen ist wichtig. Denn wenn wir Aufgaben zu bewältigen haben, von denen wir wissen, dass sie uns nicht leicht fallen oder sogar großen Stress bereiten, weil sie einen Schwachpunkt treffen, kannst du direkt reagieren. Du kannst eventuell mehr Zeit einplanen und ganz besonders in solchen Phasen Ruhepunkte suchen und dir Zeit zum regenerieren geben. Vergiss aber nicht, dass du auch Stärken hast. Dass du stark, selbstbewusst und wunderbar bist. Trotz Schwächen! Denn:

Schwächen sind eine Kampfansage an dein Selbstbewusstsein. Besonders wenn du länger als ein paar Minuten brauchst, um mir wenigstens fünf deiner Stärken aufzuzählen.

Es geht also nicht darum unsere Schwächen zu verheimlichen (vor uns selbst und anderen) oder zu unterdrücken. Wir richten nur die Aufmerksamkeit dahin, wo gelächelt, gefeiert und getanzt wird. Innerlich versteht sich, aber gerne auch in der Disko, wenn’s sein muss.

 

Nun solltest du deine neu entdeckten Stärken auch nutzen (die endlich als solche anerkannt wurden)

Versuche mehr Dinge in deinen Tag einzubauen, die dir liegen, die du gut und deshalb bestimmt auch gerne machst. Nutze deine Stärken. Und erfreu dich an ihnen. You can do it!

Fang jetzt an deine Liste zu schreiben!
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1 Kommentare

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