Junge, junge… what a day…Feierabend! Du sitzt endlich am Abendbrottisch. Puh, erstmal durchatmen. Abschalten….
Von wegen! Als erstes kommen dir nochmal genau die Dinge in den Kopf, die heute nicht gut gelaufen sind. Die dir ein schlechtes Gefühl gegeben haben, die anstrengend waren. Und alle Menschen, die dir heute blöd gekommen sind, sitzen so nun auch mit am Tisch und die schlechte Energie liegt auf dem Teller. Und wenn du Familie hast, haben sie auch zum Glück gleich alle was davon…Guten Appetit.
Leider bleiben oft die negativen Erlebnisse länger und präsenter, Schönes wird schnell vergessen oder sogar ganz übersehen. Leider!
Ich habe eine zauberhafte, kleine Geschichte für dich, die dich inspirieren soll, deine Augen und dein Herz für das kleine, große Glück offen zu halten.
Der italienische Conte
In Italien kursiert die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par excellence war. Niemals verließ er das Haus, ohne sich zuvor eine Handvoll Bohnen einzustecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen. Er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrnehmen und um sie besser zählen zu können.
Für jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – zum Beispiel eine nette Konversation auf der Straße, das Lächeln seiner Frau und Lachen seiner Kinder, ein köstliches Mahl, eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Weines – kurz: für alles, was die Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentasche wandern. Manche Begebenheit war ihm gleich zwei oder drei Bohnen wert. Abends saß er dann zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich des Lebens. Und sogar an einem Abend, an dem er bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen, hatte es sich zu leben gelohnt.
Hach…ich sehe den Grafen und seine Bohnen (…nein! Denk gar nicht erst dran..) bildlich vor mir. So schön, so einfach, so ehrlich, so zufrieden, so glücklich.
Alle suchen nach dem großen Glück. Aber was ist das? Und kann es nicht auch sein, dass es sich aus vielen kleinen Glücksmomenten zusammensetzt? Ich glaube schon. Und wenn dann doch auf einmal das ganz große Glück kommt (was es auch immer sein mag), haben wir wenigstens nicht im Wartezimmer in einer bunten Zeitschrift geblättert, sondern das Leben gelebt. Bewusst. Glücklich.
Also schnapp dir eine Handvoll Bohnen und mach es wie der Graf. Für jede schöne Begegnung, jedes (für dich) wertvolle Gespräch, das Lächeln der Supermarktkassierin, ein Autofahrer, der dich vorgelassen hat, ein Sonnenstrahl, der in deiner Nase kitzelte,… wechselt eine (oder auch mehrere) Bohne die Seite.
Ob du am Abenbrottisch deine Bohnen zählst oder du dir dafür lieber einen kleinen Moment nur für dich nimmst, das Schöne ist, dass du dadurch noch einmal in diese kleinen Momente eintauchst, die Erinnerung daran noch fester verinnerlichst und deine Freude ein zweites Mal erlebst.
Das kannst du fürs Leben lernen
◊ Eigene Aufmerksamkeit lenken (auf das Positive)
◊ Bewusst durchs Leben gehen
◊ Das Schöne in kleinen Dingen finden „jede positive Kleinigkeit“
◊ Den Bezug zum eigenen Gefühl steigern
◊ Freude bewusst wahrnehmen
◊ Offen sein, für das Positive – es ist da draußen!
◊ Optimismus! Das Positive erwarten
◊ Bewusst genießen und auskosten
Na wenn das nix is…
Halt! Ausreden zählen nicht!
Problem
Keine Bohnen dabei
Ich habe keinen Mantel an
Hosentaschen zu eng
(du siehst, nicht sehr überzeugend)
Lösung
Notiz ins Handy
Strichliste am Arbeitsplatz
Gedanklich Bohnen zählen, am Abend daran erinnern und aufschreiben (nur im keine-Bohnen-zur-Hand-Notfall)
Knoten ins Taschentuch
Direkt jemanden anrufen und davon erzählen
Die Bohnen können beliebig ersetzt werden (KAFFEEbohnen, Steinchen, Bonbons,…)
Also, her mit dem Glück!
Ich habe das selber schon ausprobiert, wie alle meiner Ratschläge. Das war wunderbar, wirklich eine ganz tolle Erfahrung. Als ich die Geschichte des Grafen wiederentdeckte, war mir sofort klar: es müssen wieder Bohnen her!
Eins noch: Selbst wenn du, deiner Meinung nach, nichts Positives erlebt hast, also keine Bohne die Seite gewechselt hat, eines sollte dir immer mindestens eine Bohne wert sein: dass du gesund zu Hause angekommen bist und du diesen Tag erleben durftest!
Auf die Bohnen, fertig, los!
♥
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Hallo Marlene,
durch Zufall bin ich auf Deine Website gestoßen.
Vielleicht hast Du irgendwann Lust uns Zeit, mir eine
„Frage“ zu beantworten?
Wir waren vor kurzem in Berlin.
Wir haben uns dort in Potsdam, Zehlelndorf-Steglitz – Charlottenburg und Berlin Mitte
umgeschaut und waren aus ganz vielen Gründen positiv von Berlin
überrascht, wenn wir unsere im Vorfeld durch das Internet geweckten Erwartungshaltungen zu Grunde gelegt haben.
Wir haben eine Stadt erwartet, die dreckig und kaputt ist.
Menschen, die mit einer Härte ausgestattet sind,
die sich gewaschen hat.
Doch nichts von alledem.
Die Strassen empfanden wir wie geleckt.
Die Menschen überdurchschnittlich gut angezogen.
Der Berliner ist unserer Meinung nach unter einer kurzen „härteren“ Oberfläche
ein hochintelligenter, gefühlvoller, vielleicht sogar leicht zerbrechlicher Mensch,
der in seiner „härteren“ Fassade Schutz vor Verletzungen sucht.
Ist diese Schale einmal durchbrochen, und das geht relativ schnell,
gestaltet sich der Berliner unserer Meinung nach als ein sehr freundlicher Mensch.
Meine Frage nun an Dich:
Empfindest Du das als Mensch, der offenbar nicht nur die Oberfläche sieht,
genau so, oder obliegen wir einem Irrtum, der sich bei längerem Aufenthalt
aufklären wird!????
Vielen Dank vorab für eine eventuelle ANtwort von Dir.
Viele Grüße
Dieter
Hallo Dieter, es freut mich, dass ihr eine schöne Zeit in Berlin hattet.
Deine Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Aber ich versuche mal…
Die Stadtbezirke, die ihr euch angeschaut habt, sind auch die „besseren“…Ist natürlich immer die Frage was man möchte, und was man als „besser“ empfindet. Aber das dreckige, laute Berlin gibt es auch. Oh ja!! Um sich wirklich ein Bild davon zu machen, müsste man schon auch andere Stadtteile besucht haben. Aber warum, wenn man sich es doch auch schön machen kann.
Zu den Berlinern: nunja, mal kurz überlegen, ob ich überhaupt welche kenne…ähm, ja doch. Und die, die ich kenne, sind wunderbar. Da ich aber ursprünglich von der Nordseeküste komme, bin ich es gewohnt, wenn die Emotionen nicht direkt überkochen…Aber doch viel Herz dahinter steckt.
Generell fällt es mir aber ganz schwer, solche Aussagen über eine Stadt oder die Menschen zu treffen. Dazu sind dann doch alle zu individuell, und das ist auch gut so.
Berlin ist eine tolle, aufregende Stadt. Für mich allerdings einfach zu voll. Aber das gehört dazu…
Behaltet euch euer schönes „Berlingefühl“!
Alles liebe
Marlene
Hallo Marlene,
vielen Dank Für Deine Antwort!
Liebe Grüße nach Berlin!
Dieter