Heute gibt es den 2. Teil meiner kleinen Serie zum Thema Loslassen. Im ersten Teil >>> Loslassen #1 habe ich über den Unterschied zwischen Loslassen und Aufgeben geschrieben.
Wer Loslassen kann, ist stark. Schöpft aus der eigenen Kraft, hat den Mut und die Stärke Entscheidungen zu treffen. Ist keineswegs ein Looser, sondern ein eindeutiger Winner!
Der Selbstsabotage die Stirn bieten! Jawohl!
Jetzt gehen wir den nächsten Schritt auf dem Weg zum gesunden und vor allem nachhaltigen Loslassen.
Loslassen für einen Abend, nach 2 Flaschen Wein und einem tränenreichen Gespräch mit deiner besten Freundin: Jetzt ist Schluß damit! Ich brauche ihn nicht mehr! Ich will frei sein! Nein, ich bin frei! Der Blödmann hat mich doch gar nicht verdient! Ich bin freeeeeiiiiiiiiii zählen nicht wirklich. Denn meist hält dieser plötzliche, trotzige Ausbruch nur bis zum Kater am nächsten Morgen. Auch wenn es sich für den Moment so echt, so stark angefühlt hat.
Das Schlüsselwort auf dem Weg ist
Annehmen
Bevor wir etwas loslassen können, müssen wir es zunächst annehmen!
Das Gefühl annehmen, die Situation annehmen.
Wie jetzt?
Ich soll annehmen, dass der Idiot mich verlassen hat, ohne Erklärung?
Ich soll annehmen, dass dieser miese egozentrische Prüfer meinen Traum zerstört hat?
Ich soll annehmen, dass mein Vater viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde?
Niemals, auf gar keinen Fall!!!!
Das Annehmen oder Akzeptieren eines schmerzhaften Gefühls, einer unangenehmen Situation, ist eine besondere Herausforderung. Denn meist halten wir an Dingen fest, die wir so nicht wollten. Die MAN mit uns gemacht hat, die uns genommen wurden, die einfach nicht in unserer Macht standen, für die wir nichts können.
Wir fühlen uns in der passiven Rolle. ES geschieht mit uns.
Ich will das aber nicht! Ich kann das nicht! Warum musste das passieren? …
Oder wir sind für eine Situation selbst verantwortlich (oder glauben das zumindest) und steinigen uns dafür.
Wenn wir zum Beispiel für eine Prüfung nicht ausreichend gelernt haben, wenn wir in einem Streit bösartige Dinge gesagt haben, ….
Wir fühlen uns in der aktiven Rolle. ICH habs vermasselt.
Ich bin so dämlich! Warum habe ich das gesagt? Warum habe ich das gemacht? Warum bin ich so doof??? Ich hab alles kaputt gemacht! ….
Wenn du jetzt denkst: Ach, bei mir ist alles tutti, ich muss nichts loslassen, dann freue ich mich erstmal für dich, logo.
Es sind aber nicht nur die großen, fiesen, dramatischen Ereignisse, die unser Annehmen und Loslassen verlangen. Es können auch die kleinen Dinge sein, durch die wir negative Energie in unserem Körper speichern.
Vielleicht kennst du das?
Nach einem Streit…. Man hängt den gesprochenen Worten noch ewig nach. Spult die erlebte Szene auf dem internen Videorecorder (gebe zu, das ist ein wenig Old Fashion) immer wieder zurück und drückt erneut auf Play. Die Szene brennt sich richtig ins Bewusstsein ein. Oft wird die Szene dann noch angereichert mit Gedanken und Gefühlen, die nur durch das ewige wieder ansehen entstehen. Der Elefant wird riesengroß. Wir ärgern uns noch mehr, sind noch enttäuschter oder trauriger. Stundenlang, tagelang klebt dieser Streit an unseren Gedanken. Wir können es nicht loslassen. Obwohl es längst nicht mehr „zur Sache tut“.
Oft können wir nicht loslassen, weil nicht annehmen können, dass es so passiert ist. Wir können das Verhalten des anderen (oder unser eigenes) einfach nicht akzeptieren um es dann geschmeidig loszulassen.
Egal was und wie. Wir müssen loslassen, um weiter zu gehen. Aus eigener Kraft akzeptieren, was uns widerfahren ist. Wir müssen eine bewusste Entscheidung treffen, das Gefühl, den Menschen oder die Situation loszulassen. Denn: so doof es auch manchmal klingt. Es ist nunmal passiert. Es ist jetzt so, wie es ist. Du kannst nichts daran ändern. Du kannst aber für deine Zukunft etwas ändern. Dich frei machen. Nach vorne schauen. Darauf vertrauen, dass deine Wunden heilen. Daran glauben, dass du dein Herz wieder öffnen kannst. Deine Kraft spüren. Negative Energieräuber aus deiner Vergangenheit gehen lassen.
Annehmen…ja, aber wie?
♥ Spüre in deine Emotionen: Bin ich bereit sie anzunehmen? Bin ich bereit zu akzeptieren, dass dieser Mensch, diese Situation, diese Erinnerung die Emotionen in mir auslöst?
♥ Kann ich akzeptieren, dass diese Situation so ist wie sie ist bzw. so stattgefunden hat?
Fragen, die du dir stellen kannst:
Was ist das Gefühl?
Was macht es mit mir?
Wie finde ich das?
Für diese Phase darfst und solltest du dir Zeit nehmen. Der wichtigste Schritt dabei ist erst einmal zu verstehen und zu fühlen, was es in dir auslöst. Und dich von den bohrenden WARUM-Fragen zu lösen. Wenn du eine Antwort darauf weißt, super, dann kannst du daraus lernen. (Eine Antwort ist nicht: weil ich so doof bin!!) Wenn du keine Antwort findest, dann stell dir diese Frage nicht mehr! Manchmal findet man eben keine Antwort. Das ist ok. Das darf so sein. Versuche auch dieses Gefühl anzunehmen.
Bleib bei dir, spüre deine Emotionen. Nur das ist jetzt wichtig.
Verdrängen funktioniert nicht! Nichts Neues, was?! Aber ist es doch auch so logisch. Es ist doch in dir. Du hast diese starken Emotionen gespürt. Wo sollen sie denn hingehen, wenn du sie verdrängst?
Nichts verlässt den Körper einfach so wieder. Wir können uns selbst nicht verarschen. Wenn du unfassbar traurig bist, dass du einen geliebten Menschen verloren hast, dass eine Beziehung zerbrochen ist, dass du einen Traum aufgeben musstest, hast du starke Emotionen dabei erlebt. Die sind nun also in deinem Körper. Als Schutzmechanismus versuchen wir dann diese heftigen, zerüttelnden Emotionen zu verdrängen. Wollen sie aber doch irgendwie noch behalten, eben nicht loslassen. Weil uns das eine Art Verbindung, ein zartes Band mit dem Menschen, dem Traum erhält. Dass er/es immer noch ein Teil von uns ist. So können Jahre vergehen…
Du hast dich von der Situation längst verabschiedet (vermeintlich), vielleicht schon etwas Neues angefangen und man könnte meinen, man sei schon drüber weg. Aber: da ist ja noch was! Die Emotionen, die du nicht spüren wolltest, die du in einen dunklen, kalten Keller gesteckt hast, melden sich irgendwann und immer mal wieder! Hallo, wir sind auch noch da! Und wir wollen hier unten gesehen werden. Du sollst uns sehen und spüren! Wir wollen hier raus! Wenn du sie nicht hörst, bleibt den Emotionen nichts anderes übrig, als Boten zu schicken. Diese heißen oft Rücken, Schwindel, Unruhe, Angst,…
Wenn du fliegen willst, musst du loslassen, was dich runterzieht. Und mit einem voll gepackten Keller negativer Energie und verdrängten Gefühlen, fliegt es sich eben nicht so gut…
Schließ die Tür auf und schaue dir deine Emotionen an! Nimm sie an und lass sie los!
(Wenn du bereits einige meiner Artikel gelesen hast, weißt du, dass ich mich gerne dieser einfachen, vielleicht auch kindischen Geschichten und Vorstellungen bediene. Das funktioniert für mich super. Es wird sofort klar, ohne psychologisches Schickimicki (was ich natürlich trotzdem sehr mag)
Ich mache das nicht, weil ich denke, dass du es sonst nicht verstehst. Das sollte selbstverständlich sein, hoffe ich! ♥)
Annehmen heisst übrigens nicht, dass du gut finden sollst, was passiert ist. Also bei aller Liebe, das kann unsere Seele nun wirklich nicht von uns verlangen. Tut sie auch nicht. Aber sie lässt sich auch nicht veräppeln…
WARNING: Wenn du dich dazu entschließt, diesen Weg zu gehen, alte nicht geweinte Tränen zu weinen und wirklich ehrlich mit etwas abzuschließen und es loszulassen, kann es natürlich sein, dass es dich emotional noch einmal kräftig durchschüttelt. Wenn du also sowieso gerade keine gute Phase hast, vertage dieses Vorhaben vielleicht, bis du wieder aus deiner vollen Kraft schöpfen kannst.
Und: natürlich musst du wie immer gar nichts! Dies sind nur Angebote!
Hach….und wie im ersten Teil dieser Loslassenreihe, habe ich das Gefühl, ich könnte und müsste noch tage-und kilometerlang weiterschreiben. Es ist einfach ein so wichtiges und essentielles Thema! Aber wie sangen schon die New Kids on the Blog: Step by Step! (was ist aus denen eigentlich geworden…) Also singen wir gemeinsam! Step by Step. Es wird alles gut. Du bist stark.
Ich bin gespannt, wie dir dieser Schritt gelingt.
Sei liebevoll zu dir und deinen Emotionen. Gib ihnen Raum.
Sie wollen gehört werden. Erst dann werden sie Ruhe geben.
An welchem Punkt stehst du gerade?
Wie funktioniert das Annehmen für dich?
Schreib mir gern!!
♥
Erstmal noch mit schönen Themen auftanken? Auf gehts…
Das große Glück. Versuchs mal mit dem kleinen.
Wie dir das Universum helfen kann, deine Wünsche zu erfüllen
Danke deinem Körper! Er hat es verdient
Vielen Dank für Deinen tollen Artikel.
Ich lese bereits länger auf deinem informativen Blog.
Und gerade musste mich mal einen kurzen Kommentar schreiben und „Danke“ sagen.
Mache genauso weiter, freue mich bereits jetzt schon auf die nächsten Artikel
Lieben Dank Jacqueline! So ein kleines „Danke“ bewirkt viel!