„Ich schäme mich“. Es gibt vermutlich niemanden, der dies nicht schon gesagt, gedacht und gefühlt hat. Scham ist ein so großes Thema in unseren Seelen, dass ich dem in einem Artikel unmöglich gerecht werden kann. Es gibt aber einen Ansatz, den ich so wunderbar und klar verständlich finde, dass ich ihn unbedingt mit euch teilen möchte.
Aber erst einmal:
Ein Hoch auf unsere Scham!
Wie bitte? Ja!
Scham ist kein schlechtes, kein blödes, kein unnützes, wär-besser-wenn-du-dich-auf-Nimmerwiedersehen-vom-Acker-machen-würdest Gefühl. Auch wenn es sich so anfühlen kann. „Ohne dieses einengende Schamgefühl wär ich viel freier, würde mir viel mehr zutrauen, könnte mich emotional viel mehr öffnen, könnte mich viel kreativer ausdrücken und überhaupt viel mehr so sein, wie ich bin!“ Ja. Wahrscheinlich ist das so. So einfach allerdings nun auch nicht.
Ein „gutes, gesundes Schamgefühl“ – und diesen Begriff nutze ich hier nur in unserer feinFÜHLEN Gemeinschaft – ist gut und richtig und verhindert, dass wir alle komplett ausflippen. Oder klarer: dass jeder, mit diesem „gesunden Schamgefühl“ in einer Gemeinschaft integriert sein kann, weil gewisse Grenzen nicht überschritten werden. Mein Tanzbereich – dein Tanzbereich.
„Ungesunde, beherrschende Scham“ – wieder nur für uns hier – engt ein, lässt uns zweifeln und verzweifeln, und fühlt sich, wenn sie sich mit voller Macht zeigt, einfach furchtbar an. Und wer wünschte sich da nicht, dass diese scheiß Scham endlich verschwindet. Und hier kann ich dir schon sagen: sie ist nicht scheiße! Überhaupt nicht. Sie ist nur FÜR DICH da und möchte dich beschützen. Weil sie es so gelernt hat. Sie verdient eine fette Umarmung und Dankbarkeit. Ich verstehe aber, dass das nicht leicht ist oder sogar absurd klingt. Dankbarkeit für etwas, was mich in meiner Entwicklung aufhält oder quält? Geht’s noch? Nö!
In meinen Coachings ist Scham, das Verstehen, Annehmen und Loslassen, immer wieder ein großes Thema. Du musst nicht alles aushalten und alleine schon gar nicht! Wenn du wachsen möchtest, dich aus einer festgefahrenen Situation lösen möchtest, dir liebevoller begegnen möchtest und und und… dann bin ich sowas von FÜR DICH da! Hier gehts direkt zu allen Informationen
Schuld vs. Scham
Was die Auslöser für unsere Schamgefühle sind und vor allem warum sie es sind, ist ganz individuell. Es gibt aber natürlich ein paar Klassiker. Du hast einen Fehler gemacht, du hast den (deinen) Erwartungen nicht gerecht werden können, du hast dich blamiert… Kurz: Fehlverhalten. Und in Blitzgeschwindigkeit kommt der Gedanke: Ich bin so doof, ich bin so peinlich, ich bin unfähig,… Nochmal: ich BIN so doof! Und genau dieser Gedanke ist das Problem und die Auftrittsfanfare der Scham. Es geht nicht mehr um das, was möglicherweise anders gelaufen ist, als gewünscht, es geht um dich! Du BIST der Fehler, das Problem. Du bewertest nicht dein Verhalten, du bewertest deine Existenz.
Brené Brown, ich nenne sie mal eine wunderbare Botschafterin für Scham und Verletzlichkeit, hat diesen Unterschied u.a. in einem tollen Vortrag erklärt.
Scham
Sorry! Ich BIN ein Fehler!
Schuld
Sorry! Ich habe einen Fehler gemacht!
Schuld, Schuldgefühle und -gedanken sind noch Mal ein anderes Thema. ABER: diese Gegenüberstellung legt den Scheinwerfer so leuchtend hell auf das Problem!
DU BIST NICHT FALSCH!
Und da wir ja eigentlich keine Negationen verwenden wollen – Warum nicht? Lies hier – formuliere das doch gerne für dich so um, wie es passt.
Ich BIN ein wertvoller, toller Mensch. Und manchmal mach ich auch einen Fehler. So what!
Ich wünsche mir sehr, dass dieser Ansatz dir ein bisschen Erleichterung schafft. Achte doch das nächste Mal, wenn dir die Schamesröte ins Gesicht steigt, auf deine Gedanken. Und – das gilt IMMER – schenke dir eine liebevolle Umarmung statt einen Schlag ins Herz!
Alles Liebe
Deine Marlene
♥