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Mit Hochsensibilität reisen?! Hilfreiche Tipps für deinen nächsten Urlaub

Urlaub

Juchuuu…langsam beginnt die Urlaubssaison (zumindest für den „typischen“ Sommerurlauber). Hast du deinen nächsten Urlaub schon geplant? Wie gehts dir damit? Freust du dich? Oder bist du jetzt schon gestresst? Hast du schon alle Horrorszenarien in deinem Kopf durchgespielt? Hast du deinem ich-mach-es-jetzt-ich-klick-jetzt-buchen Mut schon eine Standpauke gehalten?

Besonders als (hoch)sensibler Mensch, kann so eine Reise durchaus eine Herausforderung sein. Und zwar vor, während und nach dem Urlaub.

Für viele Reisende ist dies unvorstellbar. Die beste Zeit des Jahres, da freut man sich doch wohl drauf! Bloß weg, in die Sonne, Neues, Aufregendes erleben, endlich mal raus aus dem drögen Alltag! Los, freu dich!

Mit einer Reise sind aber so einige, auch sehr persönliche Hürden zu überwinden, selbst wenn es nur von Berlin nach Usedom geht.

Damit du aber deinen Urlaub genießen kannst, inklusive Vorfreude und in Erinnerung schwelgen nachher, habe ich einige Tipps für dich!
Denn es ist möglich! Niemand muss und sollte sich damit abfinden, dass URLAUB immer STRESS bedeutet.

Lass dir deinen Urlaub nicht vermiesen! Auch wenn das die letzten Male immer so war – ab jetzt ist Schluss damit!

 

Ok, wir fangen ganz von vorne an.
Dein Urlaub ist gebucht. Das verdient schonmal Applaus!

Und dann ist er da, dieser Riesenwald an Dingen, die noch zu erledigen sind.
Du siehst vor lauter Wald die Bäume nicht…

Deshalb helfe ich dir dabei, Schritt für Schritt in den Wald hinein zu treten und dich zu fokussieren. Vor dem Urlaub, während und danach. 

VORHER
Organisatorisches

Planung grob. Abreise > 1 Woche
Jaaaa genau, jetzt kommen sie: die Listen. Es ist einfach DIE Methode, um dich durch den Wald zu arbeiten. Raus aus dem Kopf, auf einen Zettel. Dann hast du schon wieder Speicherplatz und Energie für andere Dinge. Vorfreude zum Beispiel, aber dazu später mehr.
Schreibe erst einmal eine Liste mit allen Dingen, die dir im Hinblick auf den Urlaub gerade im Kopf rumspuken. Am besten legst du die Liste an einen festen Ort direkt mit einem Stift daneben. So kannst du sofort reagieren, wenn ein Gedanke in deinen Kopf saust.

Erledigungen vor Abreise
Musst du noch Proviant besorgen, Waschzeugs in Reisegröße, Hausschlüssel hinterlegen, Autocheck, dringende Überweisungen, wer stellt die Mülltonne raus, Abwesenheitsnotiz, …
Hast du Musik, die dich entspannt? Dann erstelle dir eine „Don´t worry – be happy“ Playlist und lade sie auf dein Handy/Mp3 Player.

Schreibe auch hier erstmal wieder alles auf! Dies alles kannst du dann Schritt für Schritt abhaken. Das Schöne dabei ist, der Haken ist dann nicht nur auf deiner Liste, sondern auch in deinem Kopf. Erledigt, next!

Ich habe dir zur Unterstützung eine Liste zusammengestellt.
>>> Hier kannst du sie ansehen und ausdrucken.

Übrigens hätte ich da noch eine Idee für die Reiseapotheke. Auf meinem Blog steht dir ein kostenloser „Erste Hilfe“ Kurs bei Stress, Angst, Panik zum herunterladen zur Verfügung.

Packliste konkret. Abreise < 1 Woche
Jetzt wirds konkreter. Die 2. Liste des Downloads ist nun deine konkrete Packliste, aufgeteilt in Handgepäck und Koffer/Hauptgepäck. Wenn du mit Familie reist, bekommt jeder seine eigene Liste. Häckchen dran, wenn´s im Gepäckstück ist – das Übliche.
Extratipp: Ich hab immer gerne einen Schal oder ein Tuch zum Überwerfen dabei. Nicht nur praktisch, sondern auch eine gute Möglichkeit dir einen kleinen Schutzraum zu erschaffen oder eine zarte Schale.


Weniger ist mehr
(weniger schleppen, mehr Erholung)
Jeder entscheidet natürlich für sich, wie viel Zeugs er dabei hat/haben muss. Wenn du mit dem Auto reist, ist das auch kein Problem. Denke aber daran, dass du dein Gepäck (und im Zweifel das deiner Kinder) auch transportieren musst. Ich reise seit Jahren nur mit Handgepäck und selbst dann kann ich mindestens 5 Teile nach dem Urlaub direkt wieder in den Schrank legen…

Ich darf nichts vergessen
Stell dir vor, du bist schon da, JIPIIIHH, und gehe im Kopf den Tag einmal durch.
Wenn meine Schwester und ich damals am Wochenende den Frühstückstisch gedeckt haben, gab es am Ende immer ein Ritual, um zu kontrollieren, ob alles da ist. Das ging so: 
„Ich schenke mir den Kaffee und dir den Tee ein, dazu brauche ich Milch und Zucker und rühre mit dem Löffel um, oh…Löffel!
Ich nehme das Brötchen, schneide es mit dem Messer auf, schmiere Butter drauf….“

Mach es genau so. Guten Morgen! Zähneputzen – Zahnpasta auf die Zahnbürste, dann abtrocken mit dem Handtuch (oder gibt es die in der Unterkunft), jeden morgen eine frische Unterhose, ….oh wie schön, die Sonne scheint, dann creme ich mich mit Sonnencreme ein und setzte meine Sonnenbrille auf… du verstehst!

Denk doch auch mal an den letzten Urlaub/Ausflug zurück. Hast du dich geärgert, weil du etwas bestimmtes vergessen hast?

Wie kommst du zum Flughafen/Bahnhof?
Plane ausreichend Zeit für den Weg zum Flughafen/Bahnhof ein. Wenn du kein glücklicher Vielflieger bist, ist vielleicht ein Taxi eine bessere Idee als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Stichwort: unnötigen Stress vermeiden!!
Fliegen? Auf gar keinen Fall! Lies mal hier!

Vielleicht ist vieles hiervon für einige selbstverständlich. Umso besser. Aber ich denke lieber vorher zweimal nach, als dass ich mich hinterher ärgere. Außerdem liebe ich dieses Vorbereiten. Das ist für mich auch schon Vorfreude.

Mach es so, wie es für dich richtig ist. Nimm dir soviel Zeit, wie du eben brauchst. 

 

Persönliches

Ängste/Sorgen/Gefühle ansprechen
Wenn du nicht alleine reist, spreche mit deinen Lieben (ich geh davon aus, dass du nicht mit deinen Doofen reist) über deine Empfindungen/Gedanken bezüglich der Reise. Sie kennen dich ja, aber trotzdem…

Wenn du Mitreisende hast, die du noch nicht so gut kennst, kannst du auch mit ihnen im Vorfeld kurz das Gespräch suchen.
Klare Ansagen sind immer am besten.
 Sag ihnen, wie du dich fühlst. Stellt klar, dass es sein kann, dass es Momente gibt, in denen du dich lieber zurück ziehen möchtest, dass das aber nichts mit ihnen zu tun. Dass du nicht enttäuscht bist, wenn sie in der Zeit trotzdem etwas Nettes unternehmen.
Du willst weder in der Opferrolle noch der Spielverderber sein.

Ihr könnt auch ein Codewort vereinbaren. Das hat sowas von einem Geheimbund – ich steh voll auf sowas. 
Denn: alle wissen worum es geht, wenn du eine Pause brauchst, weil deine Sinne einfach überfordert sind. Um das nicht immer wieder auszubreiten und so den Elefanten noch größer zu machen, sagt doch einfach „Schmetterling“ oder „Löwenzahn“ oder „na-euch-fällt-schon-was-schönes-ein“.

Ruhe/Kraft tanken
Gönne dir eine extra Portion Ruhe vor der Abreise. Plane also wichtige Aufgaben früh genug im Voraus und deren Erledigung, so dass du nicht als überlaufendes Fass deine Reise antrittst.
Am Tag der Abreise, findet nichts anderes mehr statt, als die Abreise…

Du kannst bestimmt recht gut einschätzen, was wohl die schwierigsten Momente für dich sein werden. (Flug, Fahrt, Sightseeing, Restaurants, …) Deshalb sorge speziell vor und während dieser Ereignisse besonders gut für dich. (Ruhepausen, Essen/Trinken, Wärmendes/Kühlendes,…)
Obwohl du bestimmt dieses Mal frei und gelöst deinen Urlaub genießen kannst! Glaub dran!

Vorfreude ausleben
Genau, VORFREUDE! Nicht VORSTRESS!
Dabei wäre es toll, wenn du im Vorfeld viele positive Emotionen mit der Reise verankerst. Denn Informationen die mit Emotionen verbunden sind, speichert der Körper/Geist besser und wirkungsvoller ab.
Du kannst dazu Bilder anschauen, Berichte lesen, heimische Musik hören, Dokumentationen schauen, Reiseführer durchstöbern, drüber austauschen…Gemeinsam macht das alles natürlich noch viel mehr Spaß.
Mit dem anstehenden Urlaub verankerst du also Freude, und nicht Stress.

Selbstakzeptanz und -liebe
Ärgere dich nicht über dich selbst. Selbstsabotage ist verboten! Vor und während der Reise und sowieso immer!
Wenn du also bei der Vorbereitung denkst: ich wünschte, ich könnte das alles so easy machen. Ich bin so kompliziert. Ich bin ein Versager. 
Stopp: es ist ok! Du bist gut so wie du bist! Du darfst so sein!

 

IM URLAUB

Sorge gut für dich!
Aber mach es auch nicht komplizierter als es ist. Damit meine ich: think positive!

Klare Ansagen!
Du musst dich äußern! Was brauchst du? Was willst du? Auf welchen Kompromiss kannst du dich einlassen?

Keine Selbstsabotage (nochmal!)
Wenn du am Mittag eigentlich schon k.o. bist, von den vielen, neuen Eindrücken, ärgere dich nicht! Nimm dir eine Auszeit. Das hast du verdient.
Freue dich über das, was du schon erlebt hast und noch erleben darfst.
Aber jetzt brauchst du einfach eine Pause. Quäle dich nicht für deine Reisebegleiter. Da hat dann am Ende keiner was von. Ihr habt vorher besprochen, dass du möglicherweise diese kleinen Auszeiten brauchst. Es ist ok!

Freude ausleben
Wenn du gerade einen richtig schönen Moment erlebst, ganz frei und glücklich, lass alle daran teilhaben. Drücke aus, wie toll es grad für dich ist.

 

NACHHER

Ruhe 
Gib dir auch unmittelbar nach dem Urlaub noch ein bisschen Zeit, alles noch einmal in Ruhe sacken zu lassen. Die Eindrücke noch wirken zu lassen und die Glücksgefühle noch eine Weile zu genießen. Wichtige Termine/Dinge also nicht unbedingt noch am Tag der Rückreise erledigen. Auch wenn du vielleicht zu hören bekommst „Mein Gott, du hattest doch gerade erst 2 Wochen Urlaub“, da spricht doch meist nur der Neid und die eigene Sehnsucht nach Freizeit. 

Erinnerungen festhalten
Wenn du magst, schreibe dir auf, wie es dir ergangen ist. Wie hast du die Vorbereitungen dieses mal empfunden. Welcher Tipp hat dir gut geholfen? Was möchtest du beim nächsten Mal genau so wieder machen und was nicht? 

Emotionen ankern
Schaue dir Fotos von deiner Reise an, mit denen du positive Emotionen verbindest. Durchlebe diese zauberschönen Momente noch einmal, oder 2, 3, 10, 100 Mal. So verankerst du wieder positive Emotionen mit dem Thema Reisen! 

 

Puh, da ist ganz schön was zusammen gekommen. Such dir die Punkte raus, die du gerne umsetzen möchtest. Aber wie immer, hilft selbst die beste Vorbereitung nichts, wenn du innerlich denkst: Oh jeee, ich will gar nicht in den Urlaub – ich schaffe das nicht! Deshalb mein letzter und wichtigster Tipp:

Positive Einstellung: Ich bin es wert, einen zauberschönen Urlaub zu erleben! Ich werde meinen Urlaub genießen! Ich freu mich drauf!
Fass einen Entschluss, hab Vertrauen, sei verbindlich mit dir.

 

Ich wünsche dir einen wunderschönen Urlaub!
Jetzt, nächste Woche, in einem Jahr! 


Schreib mir mal hier unten, ob du gerne reist oder ob das für dich mit viel Stress verbunden ist!

4 Kommentare

  1. Hi Marlene,
    Ja die Reiseprobleme kenn ich auch sehr gut. Ich reise sehr gerne aber wenn ich unterwegsbin dann brauche ich viel zeit um die Dinge wirklich wahrzunehmen und komme mit den normalen Geschwindigkeiten von Reisegruppen überhaupt nicht klar. Am liebsten gehe ich allein durch eine Stadt und lasse die Eindrücke auf mich wirken, ohne have to visit Liste die ich ablaufe nur einfach durch die Stadt „hindurch erleben“.
    Nke für den schönen Artikel.
    Liebe Grüße
    Stefan

    • Marlene

      Hi Stefan, lieben Dank, dass du deine Erfahrungen hier mit uns teilst. Wie schön!
      Ich bin auch gerne alleine unterwegs, nicht unbedingt alleine in den Urlaub, aber ich gehe super gern alleine spazieren. „Durch die Stadt hindurch erleben“ klingt toll! Super gut, dass du da einen Weg für dich gefunden hast!
      Ich wünsch dir noch ganz viele tolle Reisen!
      Alles liebe
      Marlene

  2. Pingback: HOCHSENSIBEL AUF REISEN - Transglobal Pan Party

  3. Ich finde das beschriebene Thema Urlaub machen sehr spannend und habe schon viel darüber gelesen! Ich liebe das, was Sie über Planung gesagt haben. Eine gute Organisation vorab lässt Sie während des Urlaubs mehr entspannen.

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